Zu den heute am besten erhaltenen Relikten der Templerzeit gehört die Temple Church in London. Einst in den Krieg gezogen, um Andersgläubige umzubringen, sind die mächtigen Templerritter in der Temple Church beigesetzt worden.
Die frühe Verwendung durch die Tempelritter und Ihres Ordens war die Temple Church während seiner Existenz sehr mächtig. Der Meister des Tempels saß im Parlament als Primus Baro (erster Baron des Königreichs). Der Komplex wurde regelmäßig als Residenz von Königen und Legaten des Papstes benutzt. Im Tempel wurde auch eine Art Bank eingerichtet. Die Eigenständigkeit und der Reichtum des Ordens in ganz Europa wird von den meisten Historikern als Hauptgrund für dessen Niedergang angesehen.
Die Temple Church war jedoch nicht allein ein Gotteshaus. Vielmehr beherbergte sie ein sicheres Gelddepot für viele englische Adlige. So konnten die Templer ihre Macht und Stärke weiter manifestieren. Noch heute finden regelmäßig Gottesdienste statt und die atemberaubende Kulisse der Temple Church findet oftmals ihr Verwendung bei großen Filmprojekten.
Nach den Verfolgungen der Templer im 14. Jahrhundert und der Auflösung des Ordens im Jahre 1320 wurden die Temple Church und die beigefügten Gebäude königliches Eigentum und boten die nächsten sieben Jahrhunderte Platz für zwei Anwaltsschulen.
Die Kirche diente damals als Treffpunkt für wichtige staatliche Entscheidungen. Sie entstand in zwei getrennten Bauabschnitten. Erst wurde die Round Church und ein halbes Jahrhundert später The Chancel errichtet. Das Kirchenschiff der Round Church wurde der Grabeskirche im Heiligen Land nachempfunden und somit rund konstruiert. Ihr Antlitz wird geschmückt durch zehn Kenotaphen. Diese lebensgroßen Marmor-Statuen der mittelalterlichen Ritter stellen eine Art Sarkophag dar, welche jedoch über keinen Inhalt verfügt. Der neue Anbau des Altarraumes – The Chancel – wurde auf Wunsch von Heinrich III. geplant und ausgeführt, um sich seine Grabstätte zu sichern.
Dieses Anliegen verwarf er allerdings nach Fertigstellung der Chancel wieder.
Die Temple Church ist eine anglikanische Kirche zwischen der Fleet Street und dem Fluss Themse in London, innerhalb des Gebäudekomplexes des Royal Courts of Justice, einem für Richter, Rechtsanwälte und Notare reservierten Bezirk, spezieller im Bereich Innerer Temple und des Middle Temple, gelegen. Ursprünglich im 12. Jahrhundert als Hauptkirche der Tempelritter in England erbaut, war sie der Treffpunkt für wichtige Verhandlungen, die schließlich im Jahr 1215 zur Unterzeichnung der Magna Carta führten.
