Jacobsweg am Wittekindsberg

 

Eine neue Route des Jakobsweges führt von Minden über Bielefeld und Lippstadt nach Soest!

Der Camino de Santiago de Compostela wurde als erste europäische Kulturstraße des Europarates im Oktober 1987 zu einem UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Der Pilgerweg ist Teil eines Netzwerks von Wander-Routen in ganz Europa, das nach Santiago de Compostela in Nordspanien, wo die Gebeine des Apostel Jacobus begraben sind.

Alle Wege führen nach Rom, viele zum Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela. Jetzt kommt noch einer hinzu. Wer in alter Zeit aus dem heutigen östlichen Europa kommend nach Spanien pilgerte, überquerte vielleicht den Wittekindsberg, übernachtete in Bielefeld oder betete in der Kirche in Herford. Ab diesem Jahr kann man auf Spuren der früheren Pilger wandeln – entlang eines quer durch Ostwestfalen-Lippe gehenden Weges nach historischem Vorbild.
Die Kreuzkirche auf dem Wittekindsberg nahe der Porta Westfalica ist ein im Jahr 1996 freigelegter Kirchenbau.

Es handelt sich um mit Lehmmörtel gebundene Fundament- und Mauerreste eines Zentralbaues, der ins 10. Jahrhundert datiert wird. Der Grundriss in Form eines griechischen Kreuzes ist absolut symmetrisch und etwa 14 m lang wie breit. Vier quadratische Räume (4 × 4 m) sind um einen ebenfalls 4 x 4 m großen Zentralraum angeordnet. Im südlichen und westlichen Innenraum der Kirche wurden die Reste von fünf Gräbern freigelegt. Der Bauherr der Kreuzkirche ist ebenfalls nicht bekannt. Es wird jedoch vermutet, dass es Bischof Milo von Minden (von 969 bis 996 n. Chr.) war.

Kreuzkiche am Wittekindsberg

Aus dem 10. bzw. 11. Jahrhundert sind nur vier weitere direkt vergleichbare Bauwerke bekannt
St.-Laurentius-Basilika in Prag-Vyšehrad, St. Salvator in Krakau, Kapelle westlich der Klosterkirche in Schuttern und Heilig-Kreuz-Kapelle in Trier.  Das Bodendenkmal innerhalb der Wittekindsburg  ist eine baugeschichtliche und historische Rarität in Europa.

Die bekannteste Sehenswürdigkeit auf dem Wittekindsberg ist das Kaiser-Wilhelm-Denkmal, das 1886 eingeweiht wurde. Doch auch jener Teil des Berges, der abseits des Nationaldenkmals liegt, avancierte im 19. Jahrhundert zu einem zentralen „Ort vaterländischer Besinnung“.
Grund war die damals einsetzende Verehrung bürgerlich-nationaler Kreise für den legendären sächsischen Heerführer Widukind (Wittekind). Widukinds erbitterter Kampf gegen die Einverleibung Sachsens durch das Frankenreich Karls des Großen wurde von vielen glühenden Patrioten mit dem Widerstand gegen die napoleonische Fremdherrschaft gleichgesetzt. Den Namen „Wittekindsberg“ erhielt der Berg an der Porta Westfalica im Mittelalter.

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